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Meinung: Der Polizist macht Pause

USA UND LIBERIA

Es war lange das AußenpolitikModell der Deutschen: lieber Geld zahlen. Nun haben es sich die zu eigen gemacht, die sonst sehr direkt einzugreifen pflegen. Der amerikanische Präsident unterstützt den Einsatz nigerianischer Soldaten in Liberia mit zehn Millionen Dollar – und lässt weiter offen, ob sich auch das US-Militär der internationalen Friedenstruppe anschließen wird. Verwunderlich ist zugleich die Ungeduld, mit der die Welt plötzlich auf das Zögern des ungeliebten Weltpolizisten reagiert. Vermutlich könnte das amerikanische Militär dem Bürgerkrieg in Liberia ein Ende setzen – und ganz Westafrika von dem Unruhestifter Charles Taylor befreien. Angesichts der abstoßenden Bilder aus Monrovia wünscht man sich das lieber heute als morgen. Bushs Zurückhaltung hat weniger mit dem geringen strategischem Interesse an Liberia zu tun. Oder mit der Unpopularität eines solchen Einsatzes bei seinen Wählern. Dafür hat er sich schon zu weit vorgewagt. Bush will, dass die Afrikaner die Führung übernehmen: Damit der Aufbau des Landes nicht zur Aufgabe der Amerikaner wird. Denn damit beschäftigen sich die USA in anderen Ländern schon viel zu sehr. mos

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