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Meinung: Der schiefe Turm

MANGELNDE WEITERBILDUNG IN DEUTSCHLAND

Entwickeln sich die Deutschen zu einer Nation von Weiterbildungsmuffeln? Immer weniger gehen zu Schulungen am Arbeitsplatz oder greifen zu Fachbüchern, hat das Bundesbildungsministerium in einer Studie ermittelt. Und das, obwohl die Deutschen offenbar begeisterte Anhänger der Weiterbildung sind: 90 Prozent finden, jeder müsse bereit sein, ständig weiterzulernen. Wie kommt es zu dieser Kluft zwischen Wort und Tat? Bei den Berufstätigen summieren sich verschiedene Gründe. Unter wachsendem Druck fehlen Zeit, Kraft und Angebote für die Weiterbildung. Womöglich war der letzte Anbieter auch sein Geld nicht wert – einen WeiterbildungsTüv gibt es schließlich nicht. Eindeutig aber ist der Befund: Am wenigsten nehmen Ältere und schlechter Ausgebildete an Weiterbildungen teil, also diejenigen, die den großen Sockel der Langzeitarbeitslosigkeit bilden. Dass es auch anders geht, zeigt Dänemark, das im internationalen Vergleich dank gezielter Anstrengungen die meisten Menschen in die berufliche Weiterbildung bringt – auch solche mit niedrigem Bildungsniveau. Die Deutschen liegen international auf „einem unteren Mittelplatz“, wie es in der Studie heißt. Das klingt gefährlich nach Pisa. akü

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