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Meinung: Der Trauma-Patient

KRACH IN DER FDP

Die Grünen können ein Lied davon singen, wie schlecht es einer Partei geht, wenn ihre Ideen zum Allgemeingut werden. Jetzt führt die FDP die Klage, dass alle anderen Parteien die liberalen Vorschläge aufgenommen haben – zulasten der Urheber. Hier irrt die FDP. Nicht weil Union und SPD nun auch für weniger Staat und mehr Selbstverantwortung sind, wirken die Erfinder dieser Politik so seltsam konturlos. Die FDP selbst war es, die ihr liberales Programm für Steuern und Sozialstaat vergessen hat. Es liegt verschüttet unter einer riesigen, knallgelben 18, für die sich die FDP im letzten Jahr in einen kollektiven Rausch hineingeredet hat. Was mit Guidomobil und Kanzlerkandidatur angefangen hat, endete über populistische Entgleisungen und einen heftigen Machtkampf im Trauma Möllemann. Die bittere Kritik an Parteichef Guido Westerwelle könnte ein Indiz für das Erwachen aus dieser Lähmung sein – wenn die FDP mit der Hybris, der Selbstüberhebung des Wahljahrs endlich ehrlich abrechnen würde. War allein Möllemann schuld? Nein. Und Westerwelle auch nicht. Der großen Versuchung sind alle erlegen, die Basis, die Führung, die Altvorderen. tib

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