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Meinung: Der Zauber hat ein Ende

DIE POPULISTEN IN EUROPA VERLIEREN

Mit der Niederlage von Jörg Haider scheint die Entzauberungstheorie weiterBestätigung zu erfahren: Aus Populisten werden schnell Popelisten, wenn sie erst mitregieren. Gregor Gysi erging es so, die PimFortuyn-Partei hat es erlebt, Schill bekam bei der Bundestagswahl einen Ausblick auf seine künftige Bedeutungslosigkeit, nun hat es die Freiheitlichen erwischt. Laut kamen sie dahergepoltert, jetzt schleichen sie sich. Aus Frankreich höhnt Großonkel Le Pen herüber: Schuld am Absturz seien die „zahlreichen Zugeständnisse“ gegenüber der „vorherrschenden Ideologie und dem bestehenden politischen System“. Da hat der Rechte Recht. Die großen Einfachlöser können’s nur, solange sie nicht müssen. Kaum regieren sie mit, zeigt sich: Die sind nicht so viel anders, nur schlechter. Doch sollte jetzt keiner meinen, es sei eine gute Idee, jeden halbwegs erfolgreichen Verbalradikalen mit einem Regierungsamt zu beschenken. Das wäre zu einfach – und zu gefährlich. Gescheitert sind die Genannten unter anderem an der Zerstörungskraft ihrer Lustlosigkeit. Das muss nicht immer so sein. Wer jetzt von Entzauberung spricht, lässt sich zu schnell von einer Hoffnung verzaubern.lom

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