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Meinung: Details verleihen Flügel

PRIVATISIERUNG DES FLUGHAFENS SCHÖNEFELD

Der erste Schritt ist getan. Mehr nicht. Die Länder Berlin und Brandenburg, der Bund und das Bieterkonsortium haben jetzt eine Absichtserklärung zur Privatisierung der Flughafengesellschaft und zum Ausbau des Flughafens Schönefeld unterzeichnet. Nach Jahren des Stillstands bewegt sich also wieder etwas. Die Partner zeigen, dass sie es ernst meinen mit der Privatisierung – was in den vergangenen Jahren nicht immer zu erkennen war. Nun muss der Vertrag noch im Detail ausgehandelt werden. Die potenziellen Käufer kalkulieren zum Beispiel mit einem „Flughafenentgelt“, wie sie die Finanzierungsgebühr umschreiben, doch ob das in der vorgesehenen Höhe auch wirklich eingetrieben werden kann, lässt sich derzeit nicht verbindlich sagen. Immerhin würde Berlin damit zu den teuersten Flughäfen in Deutschland gehören. Neue Gesellschaften, die den Flughafen zu einem Drehkreuz machen könnten, gewinnt man damit nicht. Wenn diese Rechnung nicht aufgeht, muss neu verhandelt werden. Denn eine Privatisierung klappt nur, wenn auch andere in die Tasche greifen – die Passagiere und der Staat. Ob es am Ende wirklich günstiger wird, muss das europaweit erste Projekt dieser Art noch zeigen. Deshalb geht es nun darum, die Detailverhandlungen sorgfältig zu führen – mit Berechnungen aller wirtschaftlichen Risiken. Das größte Risiko können Käufer und Verkäufer allerdings ohnehin nicht beeinflussen. Ob der Bau des Flughafens genehmigt werden kann, wird wohl vor Gericht entschieden – egal, ob er in privater Regie errichtet wird oder nicht. kt

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