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Die Bahn und das Klima: Heiße Sinne, kühler Kopf

Auch wenn die Bahn „weder einen Wartungsmangel noch einen systematischen technischen Fehler“ entdecken kann – schiefgegangen ist bei den ICE-Klimaanlagen eine Menge.

Edward Aloysius Murphy jr. hätte an der Deutschen Bahn Freude gehabt. Dem Ingenieur der US-Luftwaffe, der am Samstag vor exakt 20 Jahren starb, wird ein Gesetz zugeschrieben, das sich hier wieder bestätigt: Alles, was schiefgehen kann, geht schief. Auch wenn die Bahn „weder einen Wartungsmangel noch einen systematischen technischen Fehler“ entdecken kann – schiefgegangen ist bei den ICE-Klimaanlagen eine Menge. Damit, dass die Bahn Geräte einbauen ließ, die bei 32 Grad Außentemperatur am Limit sind, fing es an. Dann wurden offenbar viele Warnungen und Beschwerden ignoriert, und jetzt müssen Fahrgäste und Personal die Sache ausbaden. Weil sich aber die Klimaanlagen nicht einfach tauschen lassen, bleibt das Problem, so lange es heiß bleibt – und ist vermutlich nicht mal im nächsten Sommer gelöst. Der Ärger darüber ist berechtigt; trotzdem sollten alle einen kühlen Kopf wahren. Was soll es bringen, die Abgeordneten des Verkehrsausschusses aus dem Urlaub zurückzuholen? Dagegen wäre es für die Bahn eine gute Idee, massiv Personal aufzustocken, Getränke bereitzustellen und auf ICE-Zuschläge vorerst zu verzichten. Und Menschen mit schwachem Kreislauf sollten Bahnreisen vorerst verschieben. Sicher ist sicher. Denn es geht schief, was schiefgehen kann. mod

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