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Meinung: Die Bastler pokern hoch

IRANS ATOMPROGRAMM

Iran bleibt für die Internationale Atomenergiebehörde IAEO ein schwieriger Kunde. Die kurzfristige Absage der zugesagten Inspektionen bringen jetzt alle diejenigen wieder auf den Plan, die eine umsichtige und verhandlungsbereite Politik gegenüber dem Gottesstaat von Anfang an für einen Fehler gehalten haben. Die iranische Regierung wiederum ist aus historischen Gründen gegen amerikanische Bevormundung und Maßregelung extrem empfindlich. Sie fühlt sich von den Dauerattacken aus Washington provoziert und von der jüngsten Resolution zu Unrecht an den Pranger gestellt. Abgesehen von dieser politischpsychologischen Seite – auch die inzwischen bekannt gewordenen technischen Details sind nicht geeignet, das Vertrauen in die Redlichkeit der Teheraner Führung zu stärken. Gerade in den letzten beiden Wochen hat sich der Verdacht erhärtet, dass Iran tatsächlich an einer Atombombe bastelt. Zu auffällig sind die Parallelen, die sich aus den neuen Erkenntnissen in dem voll kooperationswilligen Libyen ergeben. Iran pokert hoch. Es will einen Abschluss der Inspektionen durch die IAEO-Kontrolleure bis zur UN-Sicherheitsratssitzung im Juni verhindern. Und es muss neue Sanktionen gegen sein Land abwenden. Das jedoch setzt voraus, dass sich der Atombombenvorwurf eindeutig entkräften lässt. M.G.

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