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Meinung: Die Chemie stimmt

Wer meint, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi werden bald so auseinander laufen wie 1999 der damalige SPDVorsitzende und Gerhard Schröder, der könnte sich schwer täuschen. Seit Wochen sind die beiden früheren Parteivorsitzenden dabei, die Parteienlandschaft gründlich umzupflügen.

Wer meint, Oskar Lafontaine und Gregor Gysi werden bald so auseinander laufen wie 1999 der damalige SPDVorsitzende und Gerhard Schröder, der könnte sich schwer täuschen. Seit Wochen sind die beiden früheren Parteivorsitzenden dabei, die Parteienlandschaft gründlich umzupflügen. Gestern, bei ihrem ersten gemeinsamen öffentlichen Auftritt seit der NRW-Wahl, zeigten sie, dass sie auch in der Lage sind, sich perfekt die Bälle zuzuspielen – ohne sich zu verhaspeln, ohne zu stolpern, ohne sich ein Bein zu stellen. Was sie eint? Ganz offenbar die Sehnsucht nach der Bühne. Und dann? Beide streben nach Wiedergutmachung bei ihrer enttäuschten Klientel, die sie im Stich ließen, als es drauf ankam. Nur: Wenn Lafontaine und Gysi heute sagen, sie seien inhaltlich auf einem Nenner, machen sie es sich leicht. Doch bald wird ein Linkstrupp mit vielleicht 50 oder 60 Abgeordneten im Parlament sitzen, eine Fraktion, in der gerade mal jeder Vierte Bundestagserfahrung hat. Dann wird sich zeigen, wie groß die kulturellen Unterschiede tatsächlich sind zwischen Ost und West, Alt und Jung, Träumern und Realisten. Was sich nach einem Projekt zum Davonlaufen anhört, darf dann keines mehr sein. Jetzt sind sie ein Paar, bald müssen sie wie Pech und Schwefel sein.m.m.

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