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Meinung: Die liebenswerte Rumpelkammer

„Berlin ist nicht Bogota“ vom 9. Juni Was nur ist in dieser Stadt los?

„Berlin ist nicht Bogota“ vom 9. Juni

Was nur ist in dieser Stadt los? Überall entstehen gesichtslose Hotels und/oder Fünfsternehäuser, die sich kein normaler Mensch leisten kann, und weitere 40 Hotels sollen in den nächsten Jahren entstehen. Parallel soll ein geschichtsträchtiger Ort, das Hotel „Bogota“, schließen. Sollte es wirklich so weit kommen, sage ich: Armes Berlin, denn ein Stück Geschichte dieser Stadt würde verloren gehen! Mehr noch: Eine Schließung wäre ein Skandal erster Güte, der nach einem lauten Aufschrei verlangt. Doch Jammern nützt nichts, und bekanntermaßen gibt es nichts Gutes, außer man tut es. Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, im Oktober meinen 50. Geburtstag in diesem großartigen Haus zu feiern, und sämtliche Gäste, die von außerhalb anreisen werden, werden im Hotel „Bogota“ auch ein Zimmer buchen. Es soll dies eine Art konstruktiver Protest sein gegen die Schließung dieses Hauses und darüber hinaus eine Respektsbezeugung vor dem Engagement des Hoteliers Joachim Rissmann und seines Personals.

Holger Doetsch, Berlin-Moabit

Das offizielle Berlin verschläft mal wieder die Rettung eines bedeutsamen Kulturgutes wie schon in vielen anderen Fällen. Das Hotel Bogota besitzt ein Alleinstellungsmerkmal als lebendiges Hotel, das einzigartig die wechselvolle Geschichte Deutschlands im letzten Jahrhundert repräsentiert.

Als niedergelassener Arzt wurde ich in alle möglichen Luxushotels in Berlin eingeladen. In keinem findet sich die Patina, die Geschichte und die Echtheit, die von der Familie Rissmann so liebevoll gepflegt wird. Hier ist man zu Hause und das in bester Lage und in diesem unvergleichlichen historischen und kulturgeschichtlichen Rahmen.

Ich vermag nicht zu erkennen, dass der Glanz des angeblichen neuen Hotspots „Grosz“ von großer Dauer sein wird. Käfer kam mit Glanz und Gloria auf die Königsallee in Düsseldorf und ging mit diesem Investment hoffnungslos baden. Ich vermag nicht zu erkennen, dass die großflächigen Jeansläden im Cumberlandhaus eine längerfristige Überlebenschance haben werden. Die Beliebigkeit und die Langeweile, die man im Neu-Berlin so oft findet, lässt erahnen, was ein Investor Bscher aus dem Museumshotel Bogota machen würde.

Die Stadt Berlin, aber auch die Bundesregierung ist gut beraten, sich dieses „historical landmarks“ anzunehmen, sei es über den Hauptstadtfonds oder die Berliner Lotteriegesellschaft. Die fehlenden 150 000 Euro sind Peanuts gemessen an dem drohenden Verlust dieses historischen Erbes. Natürlich besitzt das Hotel durchaus einen Renovierungsstau. Bei einer durchschnittlichen Belegungsquote von fast 60 Prozent im Jahr braucht sich das Bogota aber nicht zu verstecken.

Die Kampagne „ Rettet Bogota!“ hat einen gemeinnützigen Verein gegründet, der zur Unterstützung des Erhaltes dieses historischen Hotels aufruft.

Dr. Klaus Dierlich, Düsseldorf

Mit Entsetzen haben wir gelesen, dass das Hotel „Bogota“ plattgemacht werden soll. Wir haben 27 lange Jahre genau neben diesem Hotel gewohnt. Wir möchten auf jeden Fall, dass dieses Stück vom alten Belin erhalten bleibt, das liebe, wenn auch etwas rumpelige Bogota-Hotel.

Jörg und Barbara Eickhoff, Putlitz

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