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Meinung: Die Mühen auf der anderen Ebene

Jetzt wird erstmal lautstark gekämpft. Die beiden großen Parteien setzen auf Sieg, was heißt, dass sie die stärkste Fraktion stellen wollen.

Jetzt wird erstmal lautstark gekämpft. Die beiden großen Parteien setzen auf Sieg, was heißt, dass sie die stärkste Fraktion stellen wollen. Alles andere soll, so tönen sie, nach dem Wahltag kommen. Sprich: Dann erst soll die Frage gestellt werden, wer mit wem welche Koalition bildet. Doch gibt es längst diese zweite Ebene, die nicht-öffentliche, und auf der wird natürlich schon leise über Optionen geredet. Das hat sich am Wochenende gezeigt. Geredet wird zum Beispiel zunehmend über die Ampel, über Rot-Gelb-Grün. Die zwei Ebenen funktionieren so: Öffentlich kritisiert Rainer Brüderle von der FDP die Wirtschaftskonzepte aller Wettbewerber, ob für den Westen oder den Osten. Damit wirkt er nach außen, auf die Wähler. In die politische Klasse hinein allerdings signalisiert er möglichen Partnern: Dieses Amt beanspruchen wir Freidemokraten. Der designierte SPD-Fraktionschef Ludwig Stiegler kann sagen: Die FDP interessiert mich nicht. Und es stimmt auch, vordergründig. Aber noch am Abend des 22. September wird endgültig das politische Parallel-Universum offenbar. Bis dahin werden alle Politiker den Grundsatz vertreten: Strategie – über die redet man nicht, die macht man. Nur sollten alle Wähler wissen: Im Stillen machen sie schon. cas

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