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Die Stasi und die Berliner Polizei: Mittäter

Das Leben der anderen war für die Stasi stets das wichtigste Feld. Neben der flächendeckenden Überwachung und auch Unterdrückung der eigenen Bürger hatte die Geheimpolizei der DDR den angeblichen Feind von außen im Blick – erst recht, wenn er inmitten des Sozialismus agierte und lebte.

Das Leben der anderen war für die Stasi stets das wichtigste Feld. Neben der flächendeckenden Überwachung und auch Unterdrückung der eigenen Bürger hatte die Geheimpolizei der DDR den angeblichen Feind von außen im Blick – erst recht, wenn er inmitten des Sozialismus agierte und lebte. Es verwundert kaum, dass jetzt herauskommt, wie systematisch die Stasi auch West-Berlins Polizei beobachtet hat. Ziel war, die angeblich „selbständige politische Einheit WB“ (die mit der Hauptstadt der DDR nicht mal den Namen Berlin gemeinsam haben sollte) zu destabilisieren. Das gelang Erich Mielkes Agenten in der anderen Hälfte der Stadt mit fataler Konsequenz: Der West-Berliner Polizist Karl-Heinz Kurras, IM der Stasi, erschoss 1967 den Studenten Benno Ohnesorg und löste damit die Studentenrevolte aus. Nun fanden FU-Forscher heraus, dass die Stasi auch aktiv am Terroranschlag der von US-Militärs besuchten Diskothek „La Belle“ 1986 mitgewirkt hat. Und Informationen über nahezu alle West-Berliner Polizisten sammelte. Unterwandern aber konnte sie den äußeren Feind im Inneren nicht. West-Berlin blieb für die Stasi ein Ort der anderen. ide

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