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Meinung: Die Türen öffnen sich

In einer Woche epochaler Ereignisse kann eine historische Nachricht leicht untergehen. So eine ist der UNBeschluss, die Täter des Mordens in Sudan vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen – als dessen ersten großen Fall.

In einer Woche epochaler Ereignisse kann eine historische Nachricht leicht untergehen. So eine ist der UNBeschluss, die Täter des Mordens in Sudan vor den Internationalen Strafgerichtshof zu bringen – als dessen ersten großen Fall. Den Opfern der arabischen Milizen dort wird sie leider wenig helfen und die Verbrecher wenig schrecken, denn da gilt die alte Weisheit: „Die Nürnberger hängen keinen, sie hätten ihn denn.“ Werden die Täter je gefasst? Dennoch, diese Wende bestätigt alle, die darauf setzen, Bushs Amerika werde seinen Widerstand gegen dieses Gericht nicht durchhalten. Die USA haben zwar ihre bekannte Ablehnung bekräftigt und auf einer Ausnahmeregelung für alle potenziell im Sudan dienenden US-Soldaten bestanden – aber sie haben den Beschluss durch Enthaltung im Sicherheitsrat ermöglicht. Amerika braucht dieses Gericht nicht zu fürchten. Es muss sich als Mittel gegen die großen Kriegsverbrecher bewähren. Die aber sitzen eher nicht in den relativ wenigen demokratisch kontrollierten Regierungen dieser Erde. Amerika scheint seinen Argwohn langsam zu verlieren. cvm

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