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Nicht klein zu kriegen: Guido Westerwelle.

© dapd

Außenminister auf Bewährung: Die Wahrheit über Guido W.

Seine Partei hat über Guido Westerwelle ein hartes Urteil verhängt. Er ist zu zwei weiteren Jahren als Außenminister verurteilt worden, allerdings wurde die Strafe angeblich zur Bewährung ausgesetzt.

Das bedeutet, dass er in dieser Zeit nur so tun darf, als bekleide er das Amt, während er in Wirklichkeit seine Arbeitszeit der Selbstverteidigung widmet. Für diese zwei Jahre gelten auch die sogenannten Reisewarnungen des Auswärtigen Amts.

Sobald Westerwelle einen Dienstflug angemeldet hat, wird das Zielland vor seiner Ankunft gewarnt und gebeten, die Landeerlaubnis aus wichtigem Grund zu verweigern, Nebel, Starkregen, allergische Landebahnen, irgendetwas. Wie man so etwas macht, hat New York gerade gezeigt, das wegen eines vagen Gerüchts über eine Einreise Westerwelles sämtliche Flughäfen und U-Bahnhöfe schließen ließ und sicherheitshalber einen riesigen Sturm heraufbeschwor.

Es wird allerdings damit gerechnet, dass Westerwelle dennoch versuchen wird, deutschen Boden zu verlassen, um beispielsweise im Schengen-Raum diplomatisch tätig zu werden. Für den Fall, dass er unabgestimmt nach Polen einreisen und den dortigen Regierenden seine Vorstellung vom Krieg erklären möchte, sind die Oderbrücken unter diskrete Bewachung gestellt worden. Der Sender Gleiwitz wurde abgeschaltet.

In Berlin gelten Sonderregeln. Da sich Westerwelle bei der Amtsausübung überwiegend legal in der Hauptstadt aufhält, hat die FDP einen Gerichtsbeschluss erwirkt, der ihm die Annäherung an jede Wahlveranstaltung auf maximal 500 Meter erlaubt. Die Frage ist allerdings, ob dies auch für Veranstaltungen anderer Parteien gilt, die an Auftritten des ehemaligen Starliberalen naturgemäß interessiert sind, um mit seinen Ausführungen z. B. über die Kunst der Nordafrika-Politik die restlichen drei Prozent FDP-Wähler einzusacken.

Profitieren wird davon, wie man aktuell hört, vor allem die Piratenpartei, die die FDP in Berlin überflügeln könnte. Möglicherweise ist das die letzte Chance für Westerwelle, dem Sturz ins Nichts zu entgehen. Nach dem Übertritt zu den Piraten wird er in der BVV Friedrichshain-Kreuzberg bestimmt eine glänzende Außenpolitik machen. Gern auch zur Bewährung.

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