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Meinung: Diebstahl bleibt Diebstahl

„Das Ende der Verbindlichkeit“ vom 26. Dezember Ihre Gastautorin beklagt den „Sittenverfall“ bei Arbeitnehmern.

„Das Ende der Verbindlichkeit“

vom 26. Dezember

Ihre Gastautorin beklagt den „Sittenverfall“ bei Arbeitnehmern. Das kostbare Gut des Vertrauens müsse besonders geschützt werden. Sie belegt ihre These mit Unregelmäßigkeiten bzw. Rechtsverstößen von Arbeitnehmern. Sie intendiert mit ihren Beispielen, dass allein die Unmoral der kleinen Leute das Rechtssystem gefährdet. Ein Blick auf die Arbeitgeberseite und auf die von ihnen zu verantwortenden Arbeitsbedingungen wäre nützlich gewesen. Von dort wird schon lange auf unmoralische Weise keine rechtliche Verbindlichkeit mehr gewährt: Praktikanten werden für Normaltätigkeiten ohne Bezahlung eingesetzt; befristete Arbeitsverträge für Dauerarbeiten abgeschlossen mit der Folge, dass sich Arbeitnehmer in ständiger Unsicherheit befinden; es werden Arbeitsverträge angeboten, in denen Überstunden vorausgesetzt, Überstundenentgelte aber ausdrücklich ausgeschlossen werden. Dies kann man wohl als Diebstahl nicht im juristischen Sinn, wohl aber im moralischen Sinn bezeichnen. Warum moniert Frau Birnbaum nicht, dass inzwischen das Vertrauen der kleinen Leute überhaupt nicht mehr geschätzt wird? Andreas Hein, Berlin-Rudow

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