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Diplomatie: Keine Zeit für Spielchen mit Iran

Der Iran hat der Regierungsmaschine von Kanzlerin Merkel bei einer Reise nach Indien zeitweise die Überflugrechte verweigert. Ein kleines, dummes Machtspielchen, auf das sich die Deutschen klugerweise nicht weiter einließen.

Angela Merkel hat auf ihrem nächtlichen Flug zu den deutsch-indischen Regierungsgesprächen knapp zwei Stunden mehr Schlaf genießen können. So vordergründig lässig reagierte ihr Sprecher Steffen Seibert auf die vorübergehende Sperrung des iranischen Luftraumes für die Maschine der Kanzlerin. Was geschah, kann man eine Provokation nennen. Tatsächlich war es nicht mehr als ein dummes, kleines Machtspielchen, das die Deutschen klugerweise nicht im gleichen Stile konterten. Die Welt der Diplomatie kann auch eine Welt der Retourkutschen sein, und so hätte das Auswärtige Amt den iranischen Botschafter nicht nur einbestellen, sondern auch ein paar Stunden auf eine Audienz warten lassen können. Mit „technisch-organisatorischen Abläufen“ hätte Westerwelles Staatssekretär diese kleine Verzögerung genauso nonchalant erklären können, wie sich Teherans Chefdiplomat in Berlin, Ali Reza Sheikh Attar, herausredete. Tatsächlich ist alles viel ernster. Das iranische Regime verhärtet sich auch nach innen immer mehr, baut vermutlich an einer Atombombe und bedroht Nachbarn. Da sind andere Sanktionen nötig, nicht nur von deutscher Seite.

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