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Meinung: Ein klarer Schnitt

Brandenburgs CDU zieht die Notbremse: Generalsekretär Sven Petke muss wegen der E-Mail-Affäre seinen Hut nehmen. Das war angesichts der für eine Volkspartei hanebüchenen Datenschutzverstöße in der CDU-Zentrale, die im Kern ja Vertrauensbrüche sind, unausweichlich.

Brandenburgs CDU zieht die Notbremse: Generalsekretär Sven Petke muss wegen der E-Mail-Affäre seinen Hut nehmen. Das war angesichts der für eine Volkspartei hanebüchenen Datenschutzverstöße in der CDU-Zentrale, die im Kern ja Vertrauensbrüche sind, unausweichlich. Dass der Schnitt jetzt so klar gemacht wurde, nachdem insbesondere Landeschef Jörg Schönbohm die Affäre zwei Wochen lang herunterspielte, ist ein Verdienst von Vizeparteichef und Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns. Er ist der Mann, der nach dem Willen Schönbohms im nächsten Jahr die Brandenburger Union führen soll. Es gibt nicht wenige Christdemokraten, die dem eher blassen Junghanns diese Konsequenz nicht zugetraut hätten. Aber er hat als Aufklärer nicht gedeckelt, Verstöße nicht schöngeredet. Vor allem aber hat Junghanns im Interesse eines sauberen Neuanfangs keine Rücksicht auf den Einfluss Petkes und dessen Verdienste genommen. Das ist nicht frei von Risiken. Der Sturz des Generalsekretärs kann zu Nachbeben führen, vielleicht auch den angekündigten Abgang von Schönbohm beschleunigen. Sein Kronprinz indes, der 2007 die zerrissene und von Misstrauen geprägte Partei übernehmen soll, hat seine Feuertaufe bestanden. thm

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