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Vattenfall und Nuon: Eine Steckdose weniger

Vattenfall schluckt Nuon und das Kartellamt schaut zu. Besonders für die Berliner Kunden könnte das noch unangenehme Folgen haben.

Als Vattenfall, der drittgrößte Stromversorger auf dem deutschen Markt, seine Milliardenübernahme verkündete, waren die Bonner Amtsstuben der obersten Marktwächter von Bundeskartellamt und Netzagentur verwaist: Karneval am Rhein. Der schwedische Staatskonzern Vattenfall kündigte trotzdem nordisch nüchtern an, 49 Prozent am niederländischen Wettbewerber Nuon kaufen zu wollen. Nach und nach will Vattenfall Nuon ganz schlucken. Europas Kartellwächter dürften den Plan ohne Bauchschmerzen genehmigen, da Vattenfall in der Liste der größten Versorger Europas lediglich auf Platz sechs vorrücken würde. Zudem wird sich Vattenfall von dem Stromnetz trennen, wovon sich die EU-Aufseher niedrigere Strompreise versprechen. Für die deutschen– und hier vor allem für die Berliner Kunden aber ist der Deal äußerst brisant: Nuon war Vattenfalls größer Konkurrent in der Hauptstadt. Zudem machte Nuon der Gasag Konkurrenz, an der die Schweden ebenfalls beteiligt sind. Der zuletzt starke Wettbewerb, von dem Berlin profitierte wie kein anderes Bundesland, wird Schaden nehmen – wenn die Kartellbehörden nicht langsam aufwachen. (kph)

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