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Meinung: Eingedampft

Auf dem Papier sind Rentensenkungen ausgeschlossen, wenn die Löhne nur ein bisschen steigen. In Wirklichkeit werden die Rentner 2005 spürbar weniger im Geldbeutel haben.

Auf dem Papier sind Rentensenkungen ausgeschlossen, wenn die Löhne nur ein bisschen steigen. In Wirklichkeit werden die Rentner 2005 spürbar weniger im Geldbeutel haben. Die neuerliche Nullrunde ist schon angedroht, hinzu kommen höhere Sozialabgaben durch Gesundheitsreform & Co. Doch die eigentliche Falle lauert woanders: Wer im vorgerückten Alter arbeitslos wird, hat am Arbeitsmarkt bekanntlich kaum noch eine Chance. Bisher konnte er sein Rentnerdasein aber dank Arbeitslosengeld und hilfe hinauszögern. Das war sinnvoll, denn die Abschläge bei vorzeitiger Rente sind happig. Sie können sich auf bis zu 18 Prozent summieren – und das lebenslang. Fehlen dann noch etliche Jahre Beitragszahlung, kann es eng werden im Alter. Freiwillig tut sich das wohl kaum jemand an. Doch die Zahl derer, die vorzeitig in Rente gehen, steigt. 2003 war es schon fast die Hälfte der Neurentner. Mit Hartz IV wird sie nochmals hochschnellen. Denn sobald das verkürzte Arbeitslosengeld ausgelaufen ist, müssen Arbeitslose ihre Notgroschen aufbrauchen, bevor sie weitere Hilfe bekommen. Dann doch lieber vorzeitig in die Rente, auch wenn’s ein Geschäft ist, bei dem man draufzahlt. In den Ohren derart in den Ruhestand Gedrängter muss es wie Hohn klingen, wenn die Arbeitgeber eine längere Lebensarbeitszeit fordern. Mehr Ältere werden sie ohne Arbeitskräftemangel nicht einstellen. Aber die Renten könnte man so weiter eindampfen. Ohne Abschlag – das wäre dann bald die Ausnahme.raw

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