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Meinung: Einmal mit Gefühl

UNMUT ÜBER SPD–GENERALSEKRETÄR SCHOLZ

Ein Generalsekretär sollte vor allem dem politischen Gegner Ärger machen. Ärgerlich wird es hingegen, wenn er im eigenen Laden für Ärger sorgt, so wie Olaf Scholz, dessen Wiederwahl auf dem SPDParteitag trotz KanzlerRückendeckung zum Glücksspiel werden könnte. Das Problem Scholz hat drei Ursachen. Dass in erfolglosen Zeiten Sündenböcke gesucht werden, ist normal. Dass ausgerechnet Olaf Scholz zum Sündenbock wurde, hat er sich jedoch selbst zuzuschreiben. Mit seiner trockenen, manchmal dogmatischen Art zu kommunizieren, taugt er nicht gerade zum großen Sympathieträger. Aber das ist vielleicht noch das harmlosere Problem – auch wenn sich so etwas nicht von heute auf morgen ändern lässt. Richtig übel nimmt ihm die Partei jedoch den allzu provokanten Auftakt zur Debatte um ein neues Grundsatzprogramm. Es war taktisch unklug, der ohnehin völlig verunsicherten Partei auch noch die letzten Traditionsrelikte zu nehmen, indem er lieb gewonnene Begriffe wie „Soziale Gerechtigkeit“ und „Demokratischer Sozialismus“ in Frage stellte. Scholz fehlt es nicht an Intellekt, sondern an Gespür für seine SPD. Das wird die ihn auf dem Parteitag fühlen lassen. mfk

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