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Elterngeld: Erfahrung fürs Leben

Ob der Vater zwei, sechs oder zwölf Monate zu Hause bleibt, ist zweitrangig: Hauptsache ist, er war überhaupt mal da.

Von Matthias Schlegel

Rabenväter? Machos? Ignoranten? Nur acht Prozent der Väter aus jenen Partnerschaften, die Elterngeld beziehen, bleiben zwölf Monate mit dem Kind zu Hause. Die meisten machen das nur jene zwei Monate lang, die der Familie den Gesamtanspruch auf das 14-monatige Elterngeld sichern. Doch halt mit vorschnellen Schlüssen! Dass sich wesentlich mehr Väter als noch vor einem Jahr überhaupt dazu entschließen, eine Betreuungszeit zu nehmen und damit im Job eine Auszeit einzulegen, ist die wichtigere Nachricht. 35 000 Männer – 29 Prozent mehr als vor zwölf Monaten – haben die Erfahrung gemacht, wie es ist, zwischen dem Windelnwechseln den Haushalt zu organisieren. Sie haben Muße gehabt, sich auf ihr Kind einzulassen. Auch wenn sich die Sprösslinge später nicht an diese Vätermonate erinnern können – den Papas wird die Zeit fest im Gedächtnis haften bleiben und die Bindung zum Nachwuchs wird gewachsen sein. Und wenn der Mann auf diese Weise mal seine Frau steht, wird er danach auch eine andere Einstellung zur Leistung seiner Partnerin gewinnen. Ob er zwei, sechs oder zwölf Monate zu Hause war, ist dabei zweitrangig.sc

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