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Energiesanierung in Berlin: Sechs Milliarden? Hamwa nich!

Sechs Milliarden Euro soll es kosten, Berlins öffentliche Gebäude energetisch umzurüsten. Mit dieser Information betreibt Berlins Verwaltung Zahlenspiele, die fragwürdig sind. Denn langfristig wird dort sowieso nicht Politik gemacht.

Sechs Milliarden Euro. So viel würde es nach Berechnungen der Finanzverwaltung kosten, Berlins öffentliche Gebäude auf den Stand der aktuellen Energiesparregeln zu bringen. Eine unvorstellbare Summe, die auch deshalb so hoch ist, weil Berlins Schuldenberg noch zehnmal unvorstellbarer ist. In der Zahl schwingt die Botschaft mit, dass man es gleich bleiben lassen könnte. Sechs Milliarden? Hamwa nich! Zwar weist die Verwaltung selbst darauf hin, dass die Summe unrealistisch ist, weil sie beispielsweise die Energieeinsparungen ignoriert. Aber wozu veröffentlicht man die Milchmädchenrechnung dann? Nützlicher als fragwürdige Zahlenspiele wäre ein Paket nach dem Motto: Heute tun wir das, morgen dies und übermorgen jenes. Weg von der Denke in Doppelhaushalten, nach deren Logik nichts getan werden darf, was sich nicht im Folgejahr rentiert. Sarrazin war ein Meister dieses lebensfremden Systems. Er hat Kredite für Energiesanierungen abgelehnt – obwohl die über die Einsparung garantiert refinanziert werden könnten. Solange die Milchmädchen rechnen, ist nur eines sicher: dass die nächste Energierechnung nicht billiger wird als die letzte.

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