zum Hauptinhalt

Entführungen in Ägypten: Beginn der Saison

Die Geiselnahme wirft ein Schlaglicht auf die zunehmend fragile Lage in Ägypten. Sie könnte der Auftakt für weitere schwere Anschläge sein.

Schlechter hätte es kaum kommen können. Jetzt, wo in Ägypten die Hitze schwindet und die Touristen kommen, machen maskierte Wüstenräuber mit einer spektakulären Entführung von westlichen Safarifahrern weltweit Schlagzeilen. Auch wenn die ägyptischen Behörden eisern betonen, das Kidnapping sei rein kriminell, die Wirkung nach außen ist verheerend genug. Millionen Menschen in dem Land am Nil sind von den Einnahmen aus dem Reisegeschäft abhängig. Der Vorfall wirft ein Schlaglicht auf die zunehmend fragile Lage in Ägypten. Selbst das offiziell per Friedensvertrag verbundene Israel sah sich Anfang des Monats veranlasst, in einem dramatischen Appell alle israelischen Touristen zurückzurufen. Zwar hat sich das jüngste Verbrechen nicht auf dem Sinai, in Luxor oder in Kairo abgespielt, sondern in einer entlegenen Gegend im Süden des Landes. Ohne Spezialgenehmigung kommt normalerweise kein Ausländer dort hin. Wenn sich die Geiselnahme am Ende tatsächlich als eine kriminelle Episode erweist, ist sie vielleicht in einigen Monaten vergessen. Wenn nicht – so ist zu befürchten – könnte sie Auftakt für weitere schwere Anschläge sein. MG

MG

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false