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Meinung: Er soll gehen

Noch klammert sich der todkranke Ministerpräsident Ecevit an seine Macht, aber die eigenen Leute laufen ihm scharenweise davon. Das Ende seiner Amtszeit naht, dem Regierungschef geht die Parlamentarische Mehrheit verloren.

Noch klammert sich der todkranke Ministerpräsident Ecevit an seine Macht, aber die eigenen Leute laufen ihm scharenweise davon. Das Ende seiner Amtszeit naht, dem Regierungschef geht die Parlamentarische Mehrheit verloren. Die Türkei brauche die Stabilität, die nur er gewährleisten könne, argumentiert Ecevit – zu Unrecht. Die Stabilität seiner Regierungszeit beruhte in Wahrheit auf einer so fein austarierten Balance zwischen Anhängern und Gegnern der Reformen, die der EU-Kurs dem Land abverlangt, dass jede Bewegung diese Stabilität gefährdete; deswegen herrschte in Ankara zuletzt vollkommener Stillstand auf dem Weg nach Europa. Die Türkei braucht Schwung und Dynamik, sonst wird sie den Anschluss nicht schaffen. Vor allem muss sie sich entscheiden, ob sie das Ziel wirklich erreichen und dafür die notwendigen Reformen leisten will oder ob ihr der Preis zu hoch ist. Trotz aller Lippenbekenntnisse zur EU ist diese Entscheidung noch nicht gefallen. Auf die nötigen Taten konnte sich die Regierung Ecevit nie einigen. An dieser Spannung darf das Bündnis ruhig zerbrechen. Dann wird die nächste Regierung umso eher eine eindeutige Haltung dazu finden müssen. güs

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