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Meinung: Erst kommt das Fressen, dann die Moral

„Vegetarierin wie von selbst“ vom 5. Januar Sehr geehrte Frau Christmann, wissen Sie, warum mich Beiträge wie Ihrer regelmäßig auf die Palme bringen?

„Vegetarierin wie von selbst“

vom 5. Januar

Sehr geehrte Frau Christmann, wissen Sie, warum mich Beiträge wie Ihrer regelmäßig auf die Palme bringen? Weil hinter solchen Beiträgen immer die Botschaft steckt, Menschen wie ich, die ganz „normal“ essen, sind Monster! Allein schon die Aussage: „Wie kann man verantworten, ein Wesen zu töten, welches Schmerzen empfindet“. Der Autor dieser Worte sollte einfach mal nach Afrika und sich das Leben von Geparden, Löwen oder anderen Raubtieren ansehen. Die spielen sogar mit ihrem schmerzenempfindenden Essen!

Die Menschen sollten endlich aufhören, sich als was Besonderes anzusehen und akzeptieren, dass die Natur sie so geschaffen hat, wie sie sind: Raubtiere und nichts anderes! Einzig die Art, wie wir unser Futter vor seinem Tod behandeln, können und müssen wir uns vorwerfen und ändern. Doch diesen Missstand ändere ich nicht durch die Weigerung, Fleisch zu essen.

Eher sollte man alles daran setzen, diejenigen Bauern zu unterstützen, die ihren Tieren ein artgerechtes Leben bieten und dieses, soweit möglich, dann „human“ beenden.

Damit ist den Tieren mehr geholfen, als wenn sogenannte Tierschützer in den Fleischstreik treten.

Claudia Martin, Berlin-Lankwitz

Glückwunsch zu dem Artikel, angenehm geschrieben spiegelt er die gegensätzlichen Gedankengänge auf dem Weg zum Vegetarismus wieder. Ich kann die Autorin aber beruhigen: Auch als Veganer kann man problemlos am gesellschaftlichen Leben mit Nichtveganern teilnehmen und seinen Spaß haben.

Seit 25 Jahren bin ich aus ethischen Gründen Vegetarier, seit 18 Jahren lebe ich vegan. Zugegebenermaßen sind Einladungen bei anderen oder Restaurantbesuche manchmal schwierig oder langweilig, in Berlin gibt es aber viele geeignete Restaurants, auch rein vegane. Vom Saitan-Burger-Imbiss bis zur anspruchsvollen Haute Cuisine ist alles dabei, einfach mal im Internet suchen. Es ist alles viel einfacher, als es zunächst erscheint, und es ist die Sache wert, Mangelerscheinungen treten wahrlich nicht so schnell auf. Mein Tipp zum aktuellen Dioxinskandal: Keine Eier essen!

Hendrik Rieger, Berlin-Schöneberg

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