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EU und Jugendarbeitslosigkeit: Gipfel der Gefühle

Wenn am heutigen Mittwoch die europäischen Arbeitsminister im Kanzleramt über Jugendarbeitslosigkeit beraten, kommt das Problem endlich da an, wo es hingehört: nach Deutschland, nach Berlin. Also in das Land, in dem viele junge Europäer und deren Eltern Ursache und die Lösung des Problems vermuten.

Wenn am heutigen Mittwoch die europäischen Arbeitsminister im Kanzleramt über Jugendarbeitslosigkeit beraten, kommt das Problem endlich da an, wo es hingehört: nach Deutschland, nach Berlin. Also in das Land, in dem viele junge Europäer und deren Eltern Ursache und die Lösung des Problems vermuten. Und in die Stadt, die wie kaum eine Metropole als Sehnsuchtsort der Jugend gilt. Das passt und lädt den Jobgipfel emotional stark auf. Daher darf es hier nicht nur um Zahlen gehen: Ob es sechs, 16 oder 60 Milliarden Euro sind, die die Länder Europas aus ihren Töpfen zusammenkratzen wollen, ist zwar wichtig, und Europas Jugend hat auch ein Recht darauf, von Bundeskanzlerin und EU-Kommissionschef persönlich eine belastbare Zahl zu erfahren. Am Ende des Tages aber geht es um Empathie: Angela Merkel muss endlich mit einer Botschaft des Friedens – so pathetisch es klingt – über die Abendnachrichten in die Wohnstuben von Athen bis Lissabon vordringen. Sie sollte lauten: Wir haben verstanden! Es ist nicht euer Problem, es ist unser Problem. Wir verteilen hier keine Almosen, sondern helfen, unser aller Problem zu lösen. Und ab jetzt gibt es in dieser Frage kein „wir Deutsche“ mehr, sondern „wir Europäer“. kph

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