zum Hauptinhalt

Meinung: Europäische Zentralbank: Berechenbar unberechenbar

Zum Thema Chronologie: Die Zinsschritte der EZB seit Anfang 1999 Reaktionen: EZB erntet Lob aus der deutschen Kreditwirtschaft Unberechenbarkeit ist die herausragendste Eigenschaft eines Geldpolitikers. Das internationale Finanzsystem würde kollabieren, wenn Anleger und Spekulanten absehen könnten, wie Alan Greenspan oder Wim Duisenberg gerade ticken.

Zum Thema Chronologie: Die Zinsschritte der EZB seit Anfang 1999

Reaktionen: EZB erntet Lob aus der deutschen Kreditwirtschaft Unberechenbarkeit ist die herausragendste Eigenschaft eines Geldpolitikers. Das internationale Finanzsystem würde kollabieren, wenn Anleger und Spekulanten absehen könnten, wie Alan Greenspan oder Wim Duisenberg gerade ticken. Deshalb muss ein Geldpolitiker bisweilen Überraschendes tun; damit demonstriert er Weitblick und Unabhängigkeit. So ist die jüngste Zinsentscheidung der Europäischen Zentralbank zustande gekommen. Vor der letzten Sitzung der Bank vor einigen Wochen hatte alle Welt eine Zinssenkung erwartet - sie kam nicht, und Duisenberg und Kollegen hatten bewiesen, dass sie sich nicht von Erwartungen aus Politik und Geldgewerbe beeinflussen lassen. Gestern hat niemand mit einem Zinsschritt gerechnet, also konnte er gegangen werden. An den Bedingungen, unter denen die EZB ihre Entscheidungen trifft, hat sich in den vergangenen Wochen nicht viel geändert: Die Konjunktur schwächt sich doch ziemlich ab, also ist es ratsam, das Geld billiger zu machen. Gleichzeitig muss die Inflationsgefahr nicht überschätzt werden, denn ein Großteil der Preissteigerung geht auf höhere Energie- und Fleischpreise zurück. Die EZB hat also die richtige Entscheidung zum richtigen Zeitpunkt getroffen.

alf

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false