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Eurosur und die Flüchtlinge: Unsere Festung

Das neue Grenzüberwachungssystem „Eurosur“, am Montag in Betrieb genommen, „soll helfen, mehr Migranten vor Europas Küsten zu retten und den Menschenschmuggel zu bekämpfen. Unter anderem gibt es den EU-Staaten bessere Möglichkeiten, um in Seenot geratene Flüchtlingsboote zu entdecken und ihnen Hilfe leisten zu können“.

Das neue Grenzüberwachungssystem „Eurosur“, am Montag in Betrieb genommen, „soll helfen, mehr Migranten vor Europas Küsten zu retten und den Menschenschmuggel zu bekämpfen. Unter anderem gibt es den EU-Staaten bessere Möglichkeiten, um in Seenot geratene Flüchtlingsboote zu entdecken und ihnen Hilfe leisten zu können“. So steht es in einer Mitteilung des Europäischen Polizeikongresses vom Montag, der sich dem Thema auf seiner Jahrestagung im Februar widmen will. Nur wer von „Eurosur“ gar nichts weiß, kann dies anders lesen denn als Realsatire. Gäbe es nämlich die Festung Europa nicht – Eurosur ist nur der jüngste Baustein im Grenzregime –, dann gäbe es auch den tausendfachen Tod im Mittelmeer nicht. Und was die Hilfe angeht, die fehle, weil man ja nicht wisse, wo die Bedürftigen gerade treiben, ohne Sprit, Wasser und Nahrung: Erschütternde Dokumentationen, etwa des Europarats, belegen, dass dafür die üblichen Feldstecher diverser europäischer Marinen im gut befahrenen „Mare nostrum“ bisher mehr als genügten. Allerdings nicht, um zu retten, sondern um die Flüchtlinge sehenden Auges ihrem Schicksal zu überlassen. ade

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