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EZB senkt Zinsen: Späte Einsicht

Der Schritt der Europäischen Zentralbank kommt spät. Zu lange klammerten sich die europäischen Notenbanker an die Preisstabilität.

Der Schritt der Europäischen Zentralbank kommt spät. Es braucht erfahrungsgemäß mindestens ein halbes Jahr, bis eine Zinssenkung der Wirtschaft hilft. Bis dahin dürften Deutschland und Europa längst tief in der Rezession stecken. Wenn der Internationale Währungsfonds recht behält, droht dieses Schicksal 2009 sämtlichen Industrieländern der Erde. Dies wäre ein fast beispielloser Abschwung. Dass die Weltwirtschaft in die Flaute treibt, ist allerdings nicht erst seit wenigen Wochen klar. Doch während die Amerikaner bereits Ende 2007 entschlossen die Zinsen gesenkt haben, klammerten sich die europäischen Notenbanker zu lange an ihr Mantra, wonach sie ausschließlich der Preisstabilität verpflichtet seien. Vor allem Bundesbankpräsident Axel Weber hat sich im EZB-Rat immer wieder als Falke hervorgetan, als einer, der partout nicht von der restriktiven Geldpolitik lassen wollte. Dabei war absehbar, dass die Energiepreise in einer wirtschaftlichen Flaute zumindest nicht weiter steigen würden. Dass die Preise nun deutlich sinken ist ein Segen für die Wirtschaft. Es drückt die Kosten der Unternehmen und Verbraucher und gibt der EZB Spielraum für weitere Zinssenkungen. Denn die werden nötig sein. stek

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