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Meinung: Falscher Zauber

Das ist sozialdemokratische Magie: Man steckt die Schüler in Uniformen und, abrakadabra, alle Unterschiede zwischen oben und unten, gebildet und ungebildet, religiös und nichtreligiös, deutsch und nichtdeutsch sind weggezaubert. „Eine einfache Lösung zur Konfliktvermeidung“, nennt die Bundesjustizministerin ihre Eingebung.

Das ist sozialdemokratische Magie: Man steckt die Schüler in Uniformen und, abrakadabra, alle Unterschiede zwischen oben und unten, gebildet und ungebildet, religiös und nichtreligiös, deutsch und nichtdeutsch sind weggezaubert. „Eine einfache Lösung zur Konfliktvermeidung“, nennt die Bundesjustizministerin ihre Eingebung. Zugegeben: Wer heute nicht die richtigen Markenklamotten in der Schule trägt, der hat schnell seinen Stempel als Außenseiter weg. Doch wäre das mit Uniform anders? Wohl kaum. Dann sind es eben nicht die Turnschuhe, sondern das Handy oder der MP3-Player, die zwischen in und out entscheiden. Keine religiöse Muslimin wird wegen des Uniformzwangs auf ihr Kopftuch verzichten – so viel zum Verschwinden der sozialen Unterschiede. Obendrein vergisst Brigitte Zypries, dass die Diskriminierung schon bei der Schule als Institution anfängt. Wer eine Hauptschule besucht, hat kaum Chancen, eine Lehrstelle zu finden. Die Schuluniform änderte daran nichts – und sei sie noch so zauberhaft. ling

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