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Meinung: Falscher Zug

„Ist die S-Bahn noch zu retten?“ vom 5.

„Ist die S-Bahn noch zu retten?“

vom 5. August

In seinem Antwortbrief geriert sich Herr Dr. Peter Ramsauer als „Eigentümer der Deutschen Bahn AG“ und lässt uns wissen, dass er sich seit dem ersten Winterchaos (2008/2009, eingefrorene Fahrsperren) mit den Verantwortlichen zusammengesetzt hat und „mit“ dafür gesorgt hat, dass das von ihm offensichtlich gemeinte Management der S-Bahn (am 2. Juli 2009) ausgetauscht wurde; die von da an tätigen Manager sind – bis auf einen – nämlich noch bei der S-Bahn als solche tätig.

Jetzt fragt man sich natürlich, seit wann Herr Ramsauer sich als Eigentümer der Deutschen Bahn AG sieht und ob er vielleicht schon für das ausgetauschte Management und deren „Arbeiten“ mitverantwortlich war! Am 2. Juli 2009, dem Tag, an dem das Management ausgetauscht wurde, hieß der Bundesverkehrsminister jedenfalls Wolfgang Tiefensee und erst ab 28. Oktober 2009 Peter Ramsauer.

Und wenn Herr Ramsauer sich als Eigentümer der Deutschen Bahn AG sieht, sollte er auch die Verantwortung für die ganze Misere bei der DB-Tochter S-Bahn Berlin GmbH übernehmen und nicht die Schuld bei anderen suchen. Als Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung dürfte er das, was er in seinem Antwortbrief schreibt, auch nicht tun, denn das widerspräche dem Allgemeinen Eisenbahngesetz, nach dem öffentliche Eisenbahnen von staatlichen

Stellen unabhängig zu sein haben

(Paragraf 8).

Ob es korrekt ist, dass die Politik der Deutschen Bahn AG während einer laufenden Ausschreibung empfiehlt, bereits entsprechende Züge anzuschaffen,

mögen die Juristen entscheiden.

Warum durch das Zögern bei einer Teilausschreibung ein Entwickeln und Bauen von S-Bahn-Zügen länger dauern soll, müsste Herr Ramsauer einmal

erklären.

Ulrich Fried, Berlin-Tempelhof

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