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Meinung: FDP: Projekt seriös

Keine Partei trägt Vorlieben und Animositäten so offen zu Markte wie die FDP. Dass Guido Westerwelle zum neuen Vorsitzenden gewählt werden würde, war klar; sein Ergebnis von mehr als 89 Prozent zeigt Vertrauen.

Keine Partei trägt Vorlieben und Animositäten so offen zu Markte wie die FDP. Dass Guido Westerwelle zum neuen Vorsitzenden gewählt werden würde, war klar; sein Ergebnis von mehr als 89 Prozent zeigt Vertrauen. Aber es ist noch steigerungsfähig. Westerwelle stellt sich in jeder Hinsicht an die Spitze der Bewegung in der FDP. Als Generalsekretär war er schon sechs Jahre für das Programmatische zuständig. Nun als jüngster Parteivorsitzender übernimmt Westerwelle sofort die Themen der Moderne: Bildung und Gentechnik. Damit legt Westerwelle schon die Grundlage für eine Zukunft - als Bildungsminister und Vizekanzler. Das ist noch real - Kanzlerkandidat zu werden nicht. Jürgen Möllemann, der Springteufel der FDP, darf mit neuen Projekten überraschen. So viel billigen ihm zwei Drittel der Delegierten zu, immerhin. Sie verteidigen ihn in seiner Rolle auch gegen Kritiker wie Walter Döring. Aber das Schicksal der Partei soll sich mit Möllemann nicht verbinden. Wenn es ums Seriöse geht, wer ist dann ihr Kandidat? Westerwelle. Die FDP hat für ihn ihre eigene Strategie: Beweist er ihr Seriösität, so bekommt der Vorsitzende das nächste Mal mehr als 89 Prozent. Und die Partei vielleicht nicht 18, aber 8,9.

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