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Klaus Wowereit, hier bei einem Besuch bei der Feuerwache Schöneberg.

© dpa

Finger weg von allem, was qualmt: Wowereit, der Regierende Feuerwehrmann

Ganz Berlin und die gesamte fliegende Welt wissen, dass die Brandschutzbestimmungen und Klaus Wowereit ab und an mal etwas über Kreuz sind, meint Helmut Schümann. Vielleicht sollte der Regierende Feuerwehrmann besser die Finger lassen von allem, was qualmt.

Wenn es um’s Rauchen geht, kann der Mann, dies ist ein erneutes Geständnis, kann der Mann, der Mittfünfziger mit den weitläufigen Geheimratsecken und der Brille im Gesicht, ein gewaltiges Wörtchen mitreden. Mit Rauchen kennt er sich aus, man sieht das eventuell an der ein oder anderen Falte. So weiß er zum Beispiel, dass es seit November eine neue Verordnung gibt, wonach Zigaretten einen Mechanismus aufweisen müssen, mit dem sie sich bei Bedarf selbst auslöschen können. Das ist zwar ein Widerspruch, weil eine sich selbst löschende Zigarette dem Grundgedanken und Wesen des Rauchens absolut nicht entgegenkommt, aber es ist nun einmal eine Brandschutzbestimmung.

Über Brandschutzbestimmungen, weiß der Mann, ach was, weiß ganz Berlin und die gesamte fliegende Welt, dass sie, die Brandschutzbestimmungen und Klaus Wowereit, ab und an mal etwas über Kreuz sind. Das erklärt zumindest ein bisschen, warum der Regierende Bürgermeister am Mittwoch um 7:16 Uhr die Feuerwehr alarmieren musste. Der Lebensgefährte Jörn Kubicki hatte eine Matratze per Zigarette in Brand gesetzt.

Rauchen im Bett, denkt der Mann, der Raucher, was soll man dazu sagen? Es gibt sicher Momente, in denen das sozusagen legitim ist, aber das sind Momente, in denen man vielleicht ermattet ist, aber auch hellwach. Illegitim ist das Rauchen im Bett natürlich, wenn der Kontrollverlust mittels durchzechter Nacht herbei geführt wurde.

Was jetzt, da legt der Mann, der mit den Falten im Gesicht, großen Wert darauf, keine Unterstellung sein soll. Es ist nicht bekannt, was dem Anruf bei der Feuerwehr voraus ging. Vielleicht war es die erste Zigarette nach dem Weckerklingeln.

Das würde auf hohes Suchtpotenzial hindeuten. Vielleicht, Kubicki ist Arzt, vielleicht hatte er Nachtschicht, dann könnte es die Zigarette danach gewesen sein, nach der Nachtschicht. Schuldlos waren beide übrigens in der Silvesternacht 2006/2007, als ein Feuerwerkskörper bei Wowereits einschlug und in der Folge die Feuerwehr einen kompletten Dachstuhl nicht mehr retten konnte. Unabhängig von der Schuldfrage, denkt der Mann, s.o., dass die Wowereits besser die Finger von allem, was qualmt, lassen sollten.

Sie haben versucht zu löschen, Kubicki holte sich dabei eine leichte Verbrennung an der Hand. Den Matratzenbrand löschte die Feuerwehr übrigens mit zehn Liter Wasser. So viel passt leicht in einen gewöhnlichen Haushaltseimer.

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