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Frauen in Vorständen: Keine Bewegung

Neue Zahlen zeigen: Ohne eine Frauenquote wird sich in deutschen Führungsetagen gar nichts ändern. Auch wenn sich die Familienministerin das wünscht.

Von Anna Sauerbrey

Die sprachlichen Windungen, die Bundesfamilienministerin Kristina Schröder im vergangenen Jahr rund um das Thema Frauenquote gedrechselt hat, sind unvergessen. Sollte sich die Zahl der Frauen in Vorständen bis 2013 nicht verdoppeln, werde sie eine „Pflicht zu Selbstverpflichtung“ einführen, ziselierte die Ministerin. „Flexi-Quote“ nannte sie das. Nun sieht es so aus, als ob die unverschnörkelten Fakten die Ministerin bald zu geradlinigem Handeln zwingen könnten. Wie das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung am Mittwoch mitteilte, hat sich der Frauenanteil in den Vorständen der führenden 200 deutschen Unternehmen 2011 nämlich nicht besonders flexibel gezeigt, streng genommen hat er sich gar nicht bewegt und liegt weiterhin bei drei Prozent. Ähnliches gilt für die 30 Dax-Unternehmen, die sich bei einem aufwendig inszenierten Fototermin mit der Ministerin im vergangenen Jahr noch höchstselbst zu mehr Engagement verpflichtet hatten. Um auszurechnen, dass es bei dieser Wachstumsrate bis 2013 nicht für die angepeilte Quote reichen wird, muss man nicht Betriebswirtschaft studiert haben. Es bleibt dabei: Im Streit um die Quote hat Ursula von der Leyen recht. Eine verpflichtende Quote muss her, denn von allein ändert sich gar nichts.

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