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Meinung: Fremd unter Freunden

STÖLZLS NÖTE ALS CHEF DER BERLINER CDU

Christoph Stölzl ist gut für die Hauptstadt. Ein bürgerlicher Intellektueller, der Klavier spielen kann. Ein belesener Historiker – in Augsburg geboren, in Preußen zu Hause. Ein Nationalliberaler in bestem Sinn. Aber ist Stölzl auch gut für die hauptstädtische CDU? Oder – anders gefragt: Hat die Berliner CDU einen Landesvorsitzenden Stölzl überhaupt verdient? Die Parteibasis murrt, weil sie seit einem Jahr keinen Vorsitzenden mehr hat, der Strippen zieht, interne Streitigkeiten mit starker Hand schlichtet und die programmatische Diskussion vorantreibt. Stölzl hat zweifellos die Reputation der Berliner CDU durch sein bloßes Erscheinungsbild verbessert, aber nach innen wirkt er nicht. Kann er nicht wirken. Dazu ist ihm dieser Landesverband zu fremd, der in seinem Innersten weder intellektuell noch weltläufig ist. Und auch nur teilweise liberal; eher sozialkonservativ. Der Spagat, im Kiez verankert zu sein, aber hauptstädtisch zu denken, ist der Union in Berlin bisher nicht gelungen. Sie übt, aber unter Schmerzen. Unterdessen verschleißt sich Stölzl in der verflixt schwierigen Rolle des CDU-Landeschefs, für die er nicht geboren ist. Er wird Hilfe brauchen – oder aufgeben. za

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