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Meinung: Frevel in Pohlheim-Watzenborn

Freitag, 31. Januar, 13 Uhr 10: Im Redaktionsmülleimer liegt eine leere ColaDose, und zwar eine, die eindeutig – wie wir heute sagen – bepfandet ist.

Freitag, 31. Januar, 13 Uhr 10: Im Redaktionsmülleimer liegt eine leere ColaDose, und zwar eine, die eindeutig – wie wir heute sagen – bepfandet ist. Der Verursacher, zur Rede gestellt, leugnet noch nicht einmal: „Das mach ich jetzt immer so.“ Wenn das mal gut geht! Die Dosendetektive und Testkäufer der Umweltverbände sind überall, gerade haben sie, wie wir einer einschlägigen Website entnehmen, den Worschtbud-Imbiss in Pohlheim-Watzenborn des Pfandfrevels überführt, was den Inhaber im Zweifelsfall glatt 250000 Euro kosten kann. Doch Verkäufer und Käufer sind fehlbar. Bald werden bislang unbescholtene Bürger nachts mit Säcken voll bepfandeten Blechs herumirren, auf der Suche nach einer anonymen Endlagerstätte, weil sie den Pfandbon verloren oder die Dosen am anderen Ende Deutschlands gekauft haben. In den Observationsfahrzeugen klicken die Kameras, Dossiers werden angelegt, Tony Marshall („Ein bisschen Pfand muss sein“) und Bettina Wegner („Sind so kleine Dosen“) liefern die Begleitmusik. Doch auch der Widerstand wächst. Es kommt zu öffentlichen Pfandbonverbrennungen, und im „Stern“ bekennen Prominente: „Ich habe entpfandet“. Vielleicht machen ja die Toten Dosen mit?

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