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Meinung: Gefahr der Unterversorgung

GRÜNE BEER UND DAS EUROPAPARLAMENT

Eine Woche vor dem GrünenParteitag wird die Führung nervös – weil nicht sicher ist, ob es mit der geplanten Versetzung der Bundesvorsitzenden Angelika Beer ins Straßburger Europaparlament etwas wird. Die Debatte um die Kandidatenliste zur Europawahl ist auch zur Diskussion über die Frage geworden, ob und wann es gerechtfertigt ist, in einer stinknormalen Partei auch Versorgungsposten zu vergeben. Deshalb geht es nur vordergründig um die Ansprüche altgedienter Europaabgeordneter, um Bundes- und Landespolitiker auf der Suche nach neuen Betätigungsfeldern – es geht auch um eine Vorsitzende, die viele nicht mehr gern an der Spitze sehen, der sie aber wenigstens einen guten Abgang verschaffen wollen. Viele würden Beer gern in Straßburg sehen, beschwört Parteichef Reinhard Bütikofer die Delegierten. Und Fraktionschefin Krista Sager führt Argumente an, die nichts mit der Sache, wohl aber mit Gefühlen zu tun haben, wenn sie darauf hinweist, dass Beer doch auch schon einmal in einer schwierigen Situation für die Partei in die Bresche gesprungen sei. Jetzt soll es umgekehrt laufen: Schwierig ist die Situation für Beer, die im Talent-Wettbewerb für Europa gegenüber anderen Kandidaten zurückgefallen ist, und nun soll die Partei in die Bresche springen. Der Parteitag in Dresden wird zum Test für die Frage, ob sich die Grünen-Spitze auf ihre Basis noch verlassen kann.m.m.

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