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Noch offen: Geschlossenes Heim in Berlin

Der rot-rote Senat aber überwindet immer noch nicht seine ideologische Blockade beim Thema geschlossene Heime. Dabei geht es nicht um Hunderte von strafunmündigen Kindern, sondern um spektakuläre Einzelfälle

Berlin soll ein geschlossenes Heim für kriminelle Kinder bekommen – bis zum Sommer 2011. Das wird manch Berliner Polizisten zu ganz unweihnachtlich drastischen Empfindungen nötigen. Schließlich erneuert die Landesregierung damit nur ihre Ankündigung vom September – damals freilich hieß es, das Heim solle es bis Jahresende geben. Die Ankündigung ist deshalb eine reine Frechheit, weil es das eigene Scheitern in einen guten Vorsatz für 2011 kleidet. Und ein richtig geschlossenes Heim soll es dann doch nicht werden. Dabei ist eine solche Einrichtung lange überfällig; das haben 2010 mehrfach angeblich strafunmündige Dealer bewiesen, die den Rechtsstaat verhöhnten und schneller wieder aus den offenen pädagogischen Einrichtungen verschwanden, als die quasi zum Fahrdienst degradierten Polizisten sie wieder aufgreifen konnten. Der rot-rote Senat aber überwindet immer noch nicht seine ideologische Blockade. Dabei geht es nicht um Hunderte von strafunmündigen Kindern, sondern um spektakuläre Einzelfälle – bei denen manches „Kind“ sich als weit älter als behauptet herausstellte. Die vom Senat angekündigte raschere Altersbestimmung der jungen Kriminellen ist deswegen die notwendige Ergänzung. Nun muss es das Heim noch geben – und junge Kriminelle wirksam festsetzen.

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