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Gewalt im Wahlkampf: Schwer kriminell

Wenn ein aktiver Neonazi von ultralinken Idioten zusammengeschlagen wird, sollte jedem aufrechten Demokraten die klammheimliche Freude im Halse stecken bleiben. Es gibt vielleicht gerechte Kriege, aber keine gerechte Gewalt im zivilen Leben.

Wenn ein aktiver Neonazi von ultralinken Idioten zusammengeschlagen wird, sollte jedem aufrechten Demokraten die klammheimliche Freude im Halse stecken bleiben. Es gibt vielleicht gerechte Kriege, aber keine gerechte Gewalt im zivilen Leben. Wer einen Menschen krankenhausreif zurichtet und auch dann nicht von ihm ablässt, wenn er am Boden liegt, handelt in keinem Fall politisch, sondern immer kriminell. Schwer kriminell. Es gibt keinen Zweck, der solche Mittel heiligt. Linksextreme Bürgerwehren, die alten und neuen Nazis zeigen wollen, wo der Hammer hängt, sind nicht besser als rechte Schläger und Denunzianten, die Autonome und selbst ernannte Antifaschisten jagen. Wer im Internet Steckbriefe mit Name, Anschrift und Foto verbreitet, fordert zur Selbstjustiz auf, und das darf ein Rechtsstaat nicht im Ansatz dulden, völlig unabhängig von der politischen Meinung, die solche potenziellen Totschläger vertreten. Braune Horden gegen Rotfront – und umgekehrt. Das war einmal. Berlin darf nicht dulden, dass wieder ein Hauch von Weimar durch die deutsche Hauptstadt weht. Glücklicherweise geht es hier um Einzelfälle und nicht, wie in den zwanziger und dreißiger Jahren, um politisch motivierte Massenexzesse. Aber wehren wir den Anfängen, ganz entschieden. za

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