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Griechenland: Weiter am Abgrund

Griechenland erhält spätestens jetzt den Status eines europäischen Protektorats. Sage und schreibe 259 Reformprojekte soll die Koalition von Antonis Samaras in den nächsten Jahren umsetzen.

Griechenland erhält spätestens jetzt den Status eines europäischen Protektorats. Sage und schreibe 259 Reformprojekte soll die Koalition von Antonis Samaras in den nächsten Jahren umsetzen. Welche Regierung kann das aushalten – zumal der Erfolg der bisherigen Maßnahmen zumindest fraglich ist? Ökonomisch wandelt Griechenland weiter am Abgrund. Noch gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass nach sechs Jahren tiefster Rezession die Talsohle erreicht ist. Wie lange es noch brauchen wird, um das Land so zu reformieren, dass es wieder Unternehmen und Investoren anlockt, weiß zurzeit niemand. Die Gefahr ist real, dass auch die neuen Prognosen zu rosig ausfallen, auf denen das Hilfsprogramm basiert. Bei aller Skepsis gegenüber kommagenauen Berechnungen für das nächste Jahrzehnt – einer Grundaussage der Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und IWF darf man durchaus trauen: Athens Schuldenberg wird auch mit dem jetzt Vereinbarten nur unzureichend abgetragen. Griechenland bleibt überschuldet. Eine mutigere Politik hätte die Lösung dieses Kernproblems der Eurorettung nicht noch einmal in die Zukunft verlagert. chz

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