zum Hauptinhalt
Im Tiergarten soll künftig ein Grillverbot gelten.

© dpa

Grillverbot: Grillen im Tiergarten ist ein Problem

Aber muss die Politik das Grillen dort deswegen gleich ganz verbieten? Gehört der Mensch mit seinen elementaren Bedürfnissen nicht zum System? Was meinen Sie, lieber Leser, liebe Leserin? Diskutieren Sie mit!

Wenn auf einer Fläche von 25 Hektar, das sind 500 Kleingärten mit 500 Quadratmetern Fleisch und Gemüse auf offenem Schwelfeuer gegart wird, bricht die Hölle aus in Berlins schönstem Park. Zugleich aber öffnet sich der Himmel für zehntausende eingeengte Großstädter, die mit Familie und Freunden Geselligkeit und Gastfreundschaft in freier Natur genießen wollen, wie es Menschen seit Jahrtausenden tun. Nun will der Bezirk Mitte mit dem gerade beschlossenen Grillverbot ab 2012 der Hölle den Garaus machen. Den 26 Bezirksverordneten von CDU und SPD schwebt ein rußfreier Himmel vor. Klingt löblich, ist in diesem Fall aber grundfalsch.

„Öko“ ist schön und gut, aber nicht absolut gesetzt. Gehört der Mensch mit seinen elementaren Bedürfnissen nicht zum System? So grundsätzlich zu werden, ist aber gar nicht nötig, gibt es doch eine Fülle von Aktionen, Grillschäden zu minimieren, bevor die bürokratische Verbotskeule geschwungen wird. Die sind den Verbietern wohl gar nicht eingefallen. Ja, was haben sie denn im Kopf? Das Wichtigste jedenfalls nicht. In Berlin sind in 9 Bezirken 15 Grillflächen freigegeben. Nur 6 Plätze (Tempelhofer Freiheit eingerechnet) liegen in westlichen Stadtteilen, wo die überwiegende Mehrheit der Grillfreunde vertrauensvoll seit Jahrzehnten lebt. Auf dem „Kleinen Bunkerberg“ im Volkspark Friedrichshain grillend das Wochenende zu verbringen, käme vielen eingewanderten Berlinern nicht in den Sinn. Es mag unbegründet sein, aber viele haben Angst vor fremdenfeindlicher Anmache. Und außerdem ist es zu weit.

Gerade auch deshalb ist der zentral gelegene Tiergarten so anziehend. Das kann natürlich kein Freibrief sein für „Was-schert-mich-mein-Grillmüll“. Appelle, Sanktionen und am Wochenende das Parkwächtertrüppchen sind für die Katz. Kommt von oben, kommt nicht von mir! Wie wär’s damit, die Verantwortung denen zu geben, denen die Parks eigentlich gehören – den Bürgern? Da steht jetzt sogar in der Präambel des rot-schwarzen Koalitionsvertrages: „Wir wollen ein Berlin, dass Maßstäbe bei Bürgernähe setzt.“ Macht es wie New York: Park-Jobs sind begehrt bei ehrenamtlichen und bezahlten Bürgern. Macht sie stärker verantwortlich und zuständig oder „macht euern Dreck alleene“.

Ist ein Grillverbot die einzig mögliche Lösung? Oder ein überzogener Eingriff in die Freiheitsrechte der Grillfreunde? Gehört der Mensch mit seinen elementaren Bedürfnissen nicht zum System? Was meinen Sie, lieber Leser, liebe Leserin? Diskutieren Sie mit! Nutzen Sie dafür die einfach zu bedienende Kommentarfunktion weiter unten.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false