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Meinung: Großbritannien: Hans Eichel auf Schottisch

Können Linke auch mit Geld umgehen? In Großbritannien war die Frage vor vier Jahren, zu Beginn der ersten Amtsperiode von Tony Blair, mehr als berechtigt - schließlich hing der alten Labour Party der Geruch des "tax and spend" an.

Können Linke auch mit Geld umgehen? In Großbritannien war die Frage vor vier Jahren, zu Beginn der ersten Amtsperiode von Tony Blair, mehr als berechtigt - schließlich hing der alten Labour Party der Geruch des "tax and spend" an. Dass New Labour mehr kann, als die Steuern zu erhöhen und möglichst viel Geld auszugeben, hat die Partei in Tony Blairs erster Amtszeit bewiesen. Nun könnte Blair, der als erster von Europas "rosaroten" Regierungschefs wiedergewählt wurde, den Briten ein paar Wohltaten zubilligen. Er könnte es, wenn er nicht einen Finanzminister namens Gordon Brown hätte, eine Art schottischen Hans Eichel. Ähnlich wie Gerhard Schröder allzu hohe Erwartungen an die soziale Freigiebigkeit der "Neuen Mitte" schnell mit dem Wort "Finanzierungsvorbehalt" konterte, begab sich Blair von Anfang an in das Ausgaben-Korsett der Tories. Daran dürfte sich auch während seiner zweiten Amtszeit nicht viel ändern. Blair setzt jetzt zwar auf die Partnerschaft mit privaten Sponsoren und einen Abbau bürokratischer Strukturen im Gesundheits- und Schulwesen. Aber auf die radikalen Änderungen, die Blair während des Wahlkampfes angekündigt hatte, müssen die Briten weiter warten - erst einmal bis zum Herbst, wenn Gordon Brown seinen Haushalt vorstellt.

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