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Meinung: Großflughafen: Leidensgenossen

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte noch lange nicht. Nur zähneknirschend hat die Flughafengesellschaft den von ihr vorgenommenen Ausschluss des Hochtief-Konsortiums bei der Flughafenprivatisierung zurückgenommen.

Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte noch lange nicht. Nur zähneknirschend hat die Flughafengesellschaft den von ihr vorgenommenen Ausschluss des Hochtief-Konsortiums bei der Flughafenprivatisierung zurückgenommen. Weil sich Hochtief nun mit dem bisherigen Konkurrenten PEG zusammengeschlossen hat, die sich zuvor ebenfalls vor Gericht bekämpft hatten, sitzen alle nun plötzlich im gleichen Boot. Die ungewöhnliche Allianz wurde vom Oberlandesgericht Brandenburg geschmiedet. Die Zwangsehe bietet aber auch eine Chance. Die einstigen Streithähne haben weitere Klagen gegeneinander ausgeschlossen. Damit wird das Privatisierungsverfahren nicht länger vor Gericht blockiert. Jetzt müssen sich die Partner nur noch auf ein gemeinsames Konzept einigen, was schwer genug werden dürfte. Und auch das Kartellamt muss bei der neuen Allianz mitfliegen. Dabei kann durchaus sein, dass am Ende durch das gemeinsame Nachdenken ein besseres Konzept herauskommt als bisher. Die Position der Altgesellschafter ist durch den Zusammenschluss der Bewerber nicht schlechter geworden. Wenn das Angebot am Schluss nicht stimmt, kommt eben kein Vertrag zu Stande. Das wissen alle Seiten. Berlin, Brandenburg und der Bund wollen aber ihren weitgehend privat finanzierten Flughafen haben, und das Konsortium will dabei Geld verdienen. Da ist eine Einigung fast ein Selbstläufer, wie jetzt bereits vor der Gerichtsentscheidung. Am Ende könnten sich doch noch alle freuen; vielleicht sogar die Passagiere.

kt

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