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Grünen-Führung: Zum Mütchen kühlen

Cem Özdemir will für den Bundesvorsitz der Grünen kandidieren, Volker Ratzmann wartet noch Gespräche ab – das klingt bedeutsam. Ist es aber nicht.

Wäre es so, hätten die Grünen erstens öfter auf den scheidenden Parteichef Reinhard Bütikofer gehört, der ein kluger Kopf ist und Wahlkampf kann, sogar Strategie. Aber weder das ist geschehen, noch weiß eine Mehrheit der Deutschen davon; noch weiß sie, wer er ist. Bei Claudia Roth ist es höchstens unwesentlich anders, obwohl sie schon länger als Vorsitzende amtiert und im Amt bleiben will. Joschka Fischer, ja, auf den haben seinerzeit noch alle geachtet, aber Parteichef war er nie. Die Grünen werden wegen Grün gewählt, nicht wegen irgendwelcher Vorsitzenden. Sie brauchen diese institutionalisierte Führung nur, um die „Bundesdelegiertenkonferenzen“, vulgo Parteitage, zu organisieren. Und dann das Podium zu füllen. Und die Partei ihr Mütchen an ihrer Spitze kühlen zu lassen. Ansonsten herrscht sowieso die Dominanz der Beliebigkeit; in dieser Hinsicht haben sie wirklich die Freidemokraten abgelöst. Dazu passt der Satz von Özdemir, dass er „gemeinsam mit einer starken und tollen Partei die Grünen in den Wahlkampf führen will“. Das kann nach Lage der Dinge nur die Union sein. cas

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