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Meinung: Gute Pendler, schlechte Pendler

DER STREIT UM DIE ENTFERNUNGSPAUSCHALE

Die Regierung tut sich schwer mit der Kürzung der Entfernungspauschale. Der Grund ist einfach: Fast jeder profitiert von dieser Steuersubvention. Je weiter der Weg zur Arbeit, desto höher der Nutzen für die Pendler. Bis 1998 galt dieses Privileg nur für Autofahrer. Dann hat Rot Grün die Benutzer von öffentlichen Verkehrsmitteln und Fahrrädern gleichgestellt. Dafür gab es viel Applaus, denn nun wurde der Kreis der Profiteure noch größer. Geschadet hat die Entfernungspauschale bisher nur der Natur. Je billiger es für die Menschen ist, draußen vor der Stadt zu wohnen, weil sie auch noch den Weg zur Arbeit subventioniert bekommen, desto mehr Leute nutzen dieses Angebot. Die Folgen: Flächenversiegelung durch immer neue Straßen. Deshalb ist es aus ökologischer Sicht nur vernünftig, die Pendlerpauschale in absehbarer Zeit ganz abzuschaffen. Doch die Idee des Finanzministeriums, die ersten 20 Kilometer auf dem Weg zur Arbeit nur für Autofahrer zu kürzen, hilft auf diesem Weg kaum weiter. Zumal auch sie in ihrer Steuererklärung einfach Bahnfahrer werden könnten. Es ist die komplizierteste Lösung, die sich der Finanzminister ausgedacht hat. Und deren Sinn wird wohl kaum jemand begreifen. Viel sinnvoller wäre es, die Entfernungspauschale für alle gleichmäßig zu kürzen. Damit wäre dem Bundeshaushalt und der Ökologie gedient. deh

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