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Meinung: Hoffentlich haben wir Fehler gemacht

STREIT IN DER PDS

In der PDS streitet man nun darüber, wer welche Fehler gemacht hat. Eines aber eint die Genossen: Sie alle hoffen, dass die PDS die Wahl verloren hat, weil Fehler gemacht wurden. Und nicht etwa, weil sich dreizehn Jahre nach dem Fall der Mauer eine historische Notwendigkeit Bahn bricht. So könnte es aber auch sein: dass sich die Funktion der PDS als politische Reha-Klinik für am Sozialismus erkrankte Menschen überlebt hat. Weil die Wunde sich schließt. Vielleicht sind auch zu viele Menschen in den Neuen Ländern zu dem Schluss gekommen, dass sie in einer vom Westen dominierten Republik zwar Interessenvertretung brauchen – aber keine sozialistische. Der Grundwiderspruch der PDS, zugleich Regional- und Ideologiepartei zu sein, könnte sich nun in einem Weder-Noch auflösen. Deutschland braucht links von SPD und Grünen vermutlich gar keine Partei. Und der Osten hat genug andere Parteien. Innerhalb der PDS wird es als Fehler angesehen, wie sich die eigene Führung bei der Flut in Ostdeutschland verhalten hat. Das mag wohl sein. Nicht auszuschließen ist jedoch etwas anderes: Die Flut hat gezeigt, wie nah sich Ost- und Westdeutsche in der Stunde der Not sein können. Damit dürfte die Aversion zwischen Ossis und Wessis unter die 5-Prozent-Hürde gerutscht sein. All das geht den armen Genossen der PDS jetzt im Hinterkopf herum. Denn sie wissen von Karl Marx, dass es keinen Sinn hat, sich historischen Notwendigkeiten zu widersetzen. bul

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