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Horst Köhler: Wenn’s der Sache dient …

Bundespräsident Horst Köhler hat wieder einmal eigenwillige politische Signale gesetzt.

Horst Köhler ist kein Berufspolitiker, aber alles andere als ein unpolitischer Mensch. Das macht den Umgang der Parteien – aus denen er als erster Bundespräsident eben nicht hervorgegangen ist – mit ihm so schwierig. Mitten in die noch unterschwelligen Diskussion, ob sich die SPD im kommenden Mai mit einer eigenen Kandidatin für das Amt des Staatsoberhauptes profilieren soll, setzt der Amtsinhaber wieder eigenwillige politische Signale. Was er zur längeren Nutzung der Kernenergie als Übergangsressource sagt, gefällt der Union, weil es deren Mehrheitsmeinung spiegelt. Köhlers Einstufung der internationalen Finanzmärkte als ein außer Kontrolle geratenes Monster hingegen dürfte mehr Beifall bei SPD, Linken und Grünen finden. Der Bundespräsident saß früher einmal auf dem Chefsessel des Internationalen Währungsfonds, des IWF. Er weiß, wovon er redet, wenn er mehr Kontrolle der weltweiten Geldanleger fordert. Das verleiht seinen Worten über die deutschen Grenzen hinaus Gewicht. Ob Köhler damit auch Wahlkampf in eigener Sache betrieb, ist zweitrangig. Die Themen waren wichtig, das ist entscheidend. apz

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