zum Hauptinhalt

Meinung: „Ideologischer Ballast …

… muss noch aus dem Weg geräumt werden.“ Am Wahlabend in Kiel war ihm die Vorfreude deutlich anzusehen, was alles andere als selbstverständlich ist.

Von Robert Birnbaum

… muss noch aus dem Weg geräumt werden.“

Am Wahlabend in Kiel war ihm die Vorfreude deutlich anzusehen, was alles andere als selbstverständlich ist. Denn Dietrich Austermann strahlte schon damals über die Aussicht auf einen Job, der ihm absehbar vor allem Ärger eintragen würde. Der CDU-Mann, bisher Chef-Haushaltspolitiker der CDU/CSU-Opposition in Berlin, sollte nach dem Personalplan seines Spitzenkandidaten Peter Harry Carstensen immer schon neuer Finanzminister von Schleswig-Holstein werden. Das ist nun aber in einem Land mit der höchsten Pro-Kopf- Verschuldung aller Flächenländer kein reines Vergnügen. 6800 Euro pro Bürger – Austermann hat die Schreckenszahl seinem Gegenspieler, dem amtierenden Finanzminister Ralf Stegner (SPD), im Wahlkampf oft genug vorgehalten.

Nun könnte Austermann den SPD-Mann doch beerben – freilich, was das Vergnügen weiter dämpfen dürfte, in einer großen Koalition wären sie aufeinander angewiesen. Stegner dürfte sich nach dem Ende von Heide Simonis eher für die strategische Position an der Fraktionsspitze interessieren als für einen Posten, der ihn Carstensens Kabinettsdisziplin unterwirft.

Austermann kann dann zeigen, dass er es nicht nur besser weiß, sondern auch besser kann. Bange ist dem Mann nicht. Der 63-Jährige ist im Bundestag einer der erfahrensten Haushaltspolitiker, vertraut mit Tricks und Finten des Finanzamts. Und obendrein lebt er in Dithmarschen. Da haben sie noch stets ihr Geld zusammengehalten – von Obrigkeiten entsandte Steuereintreiber pflegten im Watt zu enden.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false