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Meinung: Im Dunkeln

Was bleibt, wenn Leo Kirch verkaufen muss, um als Unternehmer zu überleben? Über dieser Frage brüten inzwischen nicht mehr nur seine Manager und Gläubiger, sondern auch die Politik.

Was bleibt, wenn Leo Kirch verkaufen muss, um als Unternehmer zu überleben? Über dieser Frage brüten inzwischen nicht mehr nur seine Manager und Gläubiger, sondern auch die Politik. Der Kanzler, weil er um die Balance der öffentlichen Meinung in Deutschland fürchtet. Der Kanzlerkandidat und Kirchs größter Kreditgeber Edmund Stoiber, weil ihm der klamme Medienkonzern bald näher sein könnte, als im lieb ist. Dass die Schieflage der Kirch-Gruppe früher oder später zum Politikum werden würde, war abzusehen. Und dass alles im Wahljahr passiert, ist sicher auch kein Zufall. Denn wenn sich Leo Kirch überhaupt Hoffnungen auf eine Rettung machen kann, dann mit Unterstützung der Wahlkämpfer. Mögliche Lösungen werden zurzeit in der Gerüchteküche hin und her gewendet. So viel scheint sicher: Die Akteure tun alles, um die deutsche Medienwelt nicht auf den Kopf zu stellen. Kirch agiert unterdessen wie gewohnt - im Verborgenen. Das war immer komfortabel für ihn und ungefährlich für die Politik. Wenn der letzte Tycoon Deutschlands noch etwas vererben will, muss er bald aus der Deckung treten.

mot

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