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Im WORT laut: "Internet ist eine ungeheure Enteignungsmaschine"

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ befasst sich mit dem BGH-Urteil, demzufolge Schüler ihre Lehrer im Internet benoten dürfen: „Im Internet geschmäht zu werden, heißt für immer, auf Dauer, für jedermann zugänglich geschmäht zu werden. Ob zu Recht, spielt keine Rolle; denn welches Recht kann es dafür geben?

Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ befasst sich mit dem BGH-Urteil, demzufolge Schüler ihre Lehrer im Internet benoten dürfen:

„Im Internet geschmäht zu werden, heißt für immer, auf Dauer, für jedermann zugänglich geschmäht zu werden. Ob zu Recht, spielt keine Rolle; denn welches Recht kann es dafür geben? Ein Recht, in dem für niemanden Verjährung gilt, kein Verzeihen, kein Vergessen? In dem jeder Skandal von Dauer ist, jede Kritik Ewigkeitswert besitzt – in der das Individuum der Spezies preisgegeben wird? Das ist der Kernpunkt auch bei der Internetpiraterie, die freilich allenthalben verniedlicht wird: Es ist ja kein Zufall, dass das Internet zugleich eine ungeheure Enteignungsmaschine ist, in der die Netzindustrien ihre Profite aus dem geistigen Eigentum anderer saugen – Oligarchen einer zerfallenden Gesellschaftsordnung, die ihnen nichts mehr entgegenzusetzen hat.“

Der „Spiegel“ denkt über den Charakter von Klaus Wowereit nach, der sich angeblich als Nachfolger von SPD-Kanzlerkandidat Frank-Walter Steinmeier in Stellung bringt.

„In Wirklichkeit ist Wowereit, trotz aller Nonchalance und hemdsärmeligen Zugänglichkeit, ein seltsam zurückgezogener, in sich gekehrter Mensch, der seinen Charme so schnell ausschalten kann, wie er ihn zuvor angestellt hat. Als ,jovialen Menschenfeind‘ bezeichnet ihn eine Mitarbeiterin aus der Senatskanzlei, die seit langem mit ihm zu tun hat. Die Senatsvorbesprechungen, bei denen sich der Bürgermeister mit den SPD-Senatoren abstimmt, sind bei den Beteiligten gefürchtet. Wowereit kann furchtbar sarkastisch sein, er empfindet eine geradezu diebische Freude daran, anderen Fehler nachzuweisen.“

Die „Welt am Sonntag“ kommentiert die erneute Priesterweihe der Piusbrüder, die dies gegen den Willen Roms taten:

„So schießen sich die Piusbrüder nun vor allem auf die deutschen Bischöfe ein, die sie für viel zu liberal und, was Abtreibung und Ökumene betrifft, für prinzipienlos halten. Sie treiben bewusst einen Keil zwischen Rom und die Ortskirchen. Wer gedacht hatte, die Exkommunikation würde mit einer zerknirschten Selbstrevision der Piusbruderschaft beantwortet, täuscht sich über deren Selbstverständnis. Ihre Anhänger sehen sich als Garanten des wahren Glaubens und wettern gegen die als abtrünnig empfundene ,liberale‘ Reformtheologie seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil. Die apostolische Sukzession ist aus ihrer Sicht nie unterbrochen worden.“

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