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In der Hitze: Die vier Feinde der Berliner S-Bahn

Nur vier Feinde habe der Sozialismus, spottete man einst in der DDR: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Bei der S-Bahn in Berlin ist es inzwischen wahr geworden.

Erst fielen im Winter die Züge massenweise aus, und nach dem Einbruch des Betriebs am Frühlingsende legt nun die Sommerhitze die Fahrzeuge lahm. Doch das Wetter ist nur der Auslöser. Die Ursachen liegen bei der S-Bahn selbst. Das Winterchaos wurde durch zu sparsame Wartung verursacht, die Frühlingsmisere war auf schlampige oder sogar unterlassene Wartung zurückzuführen, und das Sommertheater jetzt ist durch eine nicht nachvollziehbare Entscheidung für ein anderes Abfertigungssystem wesentlich begünstigt worden. Ergänzt durch einen rigiden Stellenabbau, der jetzt zu einem Mangel an Triebfahrzeugführern geführt hat. Statt das Angebot, wie versprochen, stetig zu verbessern, fallen wieder mehr Züge aus oder verspäten sich gewaltig. Das Nachsehen haben erneut die Fahrgäste. Und auch wenn es bei der Hitze nur schwer vorstellbar ist: Nach den heißen Tagen kommt irgendwann der nasse Herbst, in dem feuchte Schienen den Zügen schon immer zu schaffen machten. Es bleibt wohl dabei: Vier Feinde hat die S-Bahn.

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